Um einen Einblick in den Pflegeberuf zu erhalten, habe ich im August 2016 einen Tag im Gladbecker Elisabeth-Brune-Seniorenzentrum verbracht. Ich durfte den examinierten Altenpfleger Niels Gottwald bei der Arbeit im Wohnbereich 6 begleiten. Zusammen haben wir die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnbereichs zum Frühstück gebracht, Betten bezogen und das Mittagessen angereicht.
Auch bei einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) durfte ich dabei sein. Der MDK prüft die Pflegebedürftigkeit von Menschen und empfiehlt daraufhin eine Pflegestufe.

Bei einem Pflegefrühstück hatte ich dann noch die Gelegenheit, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Seniorenzentrums über die Probleme und Sorgen zu sprechen, die sie im Arbeitsalltag beschäftigen. Ein wichtiges Thema ist der hohe Zeitdruck in der Pflege. Niels Gottwald betonte, dass die Pflegekräfte den Bewohnern gerne mehr Aufmerksamkeit zuteil werden lassen würden.
Mir ist es wichtig, gesellschaftliche Realitäten kennenzulernen. Der Praxistag hat mir erneut gezeigt, mit welchen Schwierigkeiten Pflegekräfte im Arbeitsalltag zu kämpfen haben. Die Zeit für die Pflege ist unheimlich knapp bemessen – dabei lässt sich in der Arbeit mit Menschen nicht alles genau planen und vorhersehen. Hinzu kommt, dass die Pflegekräfte so viel dokumentieren müssen, dass ihnen zum Teil die Zeit für die Menschen fehlt. Dabei ist das doch der Grund, warum sie den Beruf gewählt haben. Fest steht: Für die Gespräche mit meinen Fachkollegen in Berlin habe ich eine Menge mitgenommen.