Bottroper Petenten überreichen 8.628 Unterschriften für einen besseren Schutz von Krebspatienten

8.628 Menschen aus Bottrop und ganz Deutschland haben eine Petition der Krebsselbsthilfegruppen in Bottrop, des Selbsthilfe-Büros und der Kreisgruppe Bottrop des Paritätischen NRW unterzeichnet. Das Ziel: strengere Vorschriften für die Herstellung von Krebsmedikamenten. Am Freitag übergaben Jürgen Heckmann, der die Petition im Namen der Bottroper Krebsselbsthilfegruppen betreut, und Andrea Multmeier, Geschäftsführerin des Paritätischen in Bottrop, die Unterschriftenlisten im Deutschen Bundestag. In einem Gespräch mit Sabine Dittmar, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, und Martina Stamm-Fibich, Patientenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied im Petitionsausschuss, richteten sie ihre Forderungen direkt an die zuständigen Fachpolitikerinnen. Eingeladen hatte der Bottroper SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Gerdes.

„Uns war es wichtig, über die Hintergründe der Petition zu informieren und unsere Botschaften an die richtige Stelle weiterzugeben“, so Andrea Multmeier. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass das Gespräch im Deutschen Bundestag zustande gekommen ist.“

Im November hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einen Entwurf für ein „Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung“ vorgelegt. In dem Gespräch mit den Bundestagsabgeordneten erklärten die Bottroper Petenten nun, warum der Gesetzentwurf aus ihrer Sicht nicht dazu beiträgt, Fälle wie den in Bottrop in Zukunft zu verhindern – zumindest nicht in seiner jetzigen Form. „Laut dem Gesetzentwurf sollen unangekündigte Kontrollen bei Schwerpunktapotheken auch weiterhin nur ‚bei Verdacht‘ durchgeführt werden“, so Jürgen Heckmann. „Dasselbe gilt für die Untersuchung von Arzneimittelproben. Wir haben deutlich gemacht, dass für einen besseren Schutz von Patienten regelhaft unangekündigte Kontrollen durchgeführt und Stichproben von Rückläufern untersucht werden müssen.“

Sabine Dittmar versprach, die Forderungen der Bottroper Petenten mit in die parlamentarischen Beratungen zu nehmen. Diese beginnen, sobald der Gesetzentwurf im Bundeskabinett abgestimmt wurde. Auch im Petitionsausschuss werden die Bottroper Forderungen im kommenden Jahr beraten. Schon jetzt versprach Martina Stamm-Fibich, die Petenten dann zu einem weiteren Gespräch nach Berlin einzuladen.

„Am Ende muss ein Gesetz stehen, das die Arzneimittelsicherheit tatsächlich erhöht und den Schutz von Patientinnen und Patienten verbessert“, so Michael Gerdes. „Dafür werden wir uns gemeinsam einsetzen.“

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