Giffey: Kindern mehr Chancen geben

Sie kommt von der Basis, aus einem Berliner Bezirk, in dem es immer wieder neue Probleme zu lösen gilt. Die neue Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey weiß, wovon sie spricht, wenn sie betont, wie entscheidend frühkindliche Bildung ist. Sie weiß, wie bedeutsam Kitaplätze und Ganztagsschulen für die spätere Ausbildung und gerechte Chancen sind. Bis vor zwei Wochen war Franziska Giffey Bezirksbürgermeisterin von Neukölln, nun, in ihrer ersten Rede vor dem Deutschen Bundestag als Bundesministerin, unterstrich sie die Notwendigkeit frühkindlicher Bildung. 3,5 Milliarden Euro zusätzlich stehen ihr dafür zur Verfügung.

„Ich habe großen Respekt vor dem, was jeden Tag in Kitas geleistet wird“, sagte Giffey vor den Abgeordneten. Eine gute Kinderbetreuung gebe jedem Kind wichtige Chancen für den Berufsweg mit. Darum müsse diese auch jedem Kind, egal ob arm oder reich, zugutekommen. Giffey will die Anzahl der Kitaplätze im Land erhöhen und in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen die Qualität der Kitas verbessern. Außerdem, kündigte sie an, würden Eltern bei den Kitagebühren entlastet.

Auch den Ganztagsschulbetrieb will Giffey ausbauen. „Das ermöglicht Kindern mehr Chancen beim Schulabschluss“, betonte die Familienministerin. Das Kindergeld werde ebenso erhöht wie der Kinderzuschlag. Mehr als 500.000 Kindern werde das helfen. Weil der beste Schutz vor Kinderarmut ist, wenn die Eltern arbeiten, werde sie zudem Familien noch gezielter unterstützen.

Gewalt gegen Frauen bekämpfen

Auch die „sorgenden Berufe“ liegen Giffey am Herzen. Mehr als fünf Millionen Menschen arbeiten in diesem Sektor, darum müssten die Berufe attraktiver gemacht werden, und zwar durch eine bessere Ausbildung, bessere Bedingungen und eine bessere Bezahlung. „Wir müssen und werden die sozialen Berufe aufwerten“, kündigte die Ministerin an. Das helfe übrigens auch bei der Gleichstellung von Männern und Frauen – denn letztere arbeiten überdurchschnittlich oft in sorgenden Berufen.

Gewalt gegen Frauen will Giffey stärker bekämpfen. Dazu werde sie einen eigenen Aktionsplan vorlegen und Frauenhäuser besser ausstatten. Um Kinder besser zu schützen, werden die Kinderrechte im Grundgesetz festgeschrieben. Das, so Giffey, sei „ein Signal an alle, die im Bereich Kinderschutz arbeiten“.