Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Gerdes hat den offenen Brief des Bürgerforums Gladbeck erhalten. Aus Sicht des SPD-Politikers gibt es derzeit keine neuen Erkenntnisse, die seine Meinung über der Ausbau der B 224 verändern würden.
Gerdes: „Der Ausbau der B 224 zur A 52 ist und bleibt richtig. Die Region braucht gute Straßen ohne Stau, das kommt unserer Wirtschaft zu Gute. Das Gladbecker Stadtgebiet wird mit dem Tunnel zusammenwachsen, eine Chance für Anwohner und Umwelt.“
Selbstverständlich gehörten Umweltbelastungen beim Bau von Straßen auf den Prüfstand. „Dafür sehen unsere Gesetze Umweltverträglichkeitsprüfungen vor“, kommentiert Gerdes. Die Debatte über Dieselfahrzeuge steht für den SPD-Abgeordneten auf einem anderen Blatt:
„Die Politik hat, eben weil wir Mensch und Umwelt schützen wollen, Grenzwerte bei den Stickoxiden gesetzt. Diese wurden von den Fahrzeugherstellern nicht eingehalten. Das ist Betrug. Aktuell geht es erstmal darum, dass die Industrie alle verkauften Fahrzeuge technisch so nachrüstet, damit sie weiterhin in die Innenstädte fahren können und Autofahrer keinen Wertverlust erleiden.“
Um mittelfristig steigende Mobilität und Umweltschutz in Einklang zu bringen, insbesondere in den Ballungsräumen, braucht es aus Gerdes´ Sicht neue Technologien und mehr politischen Willen:
„Ich glaube, dass wir für einen Übergangszeitraum noch den Verbrennungsmotor brauchen. Aber er muss in seiner verbleibenden Zeit wesentlich effizienter werden. Dazu müssen wir Forschung und Entwicklung stärken. Außerdem könnte ich mir ein Förderprogramm vorstellen, um die Fahrzeuge der öffentlichen Hand innerhalb weniger Jahre auf Elektromobilität umzurüsten. Dabei geht es deutschlandweit um einige Zehntausend Fahrzeuge. Wenn der Staat von seinen Bürgern verlangt, dass sie sich auf Elektromobilität einstellen, muss er selber vorangehen. Für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge stellt sich die SPD Sonderabschreibungsmöglichkeiten vor, damit auch Unternehmen ihre Flotten umstellen.“