Laut einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes sind 86 Prozent der Deutschen für den Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro: „Diese Umfrage stärkt auch die ehrlichen Unternehmer im Land, die den Mindestlohn konsequent umsetzen“, ist sich der Bottroper Abgeordnete sicher. Leider werde durch die Umfrage auch die Befürchtung bestätigt, wonach Arbeitgeber versuchen könnten, den Mindestlohn zu umgehen. Fast jeder fünfte der Befragten (18 Prozent) gab demnach an, Erfahrungen mit solchen Umgehungen gemacht zu haben. Gerdes weiter: „Der Mindestlohn braucht deshalb Dokumentationspflichten – auch zum Schutz der ehrlichen Arbeitgeber. Denn nur korrekte Dokumentation und eine ordentliche Kontrolle können Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft und Dumpinglöhne bekämpfen.“ Die Aufzeichnungspflichten gelten nur für die neun Branchen, die im Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz genannt sind. Dieses Gesetz gibt es seit Jahren. Der einzige Bereich, der mit dem Mindestlohn hinzugekommen ist, sind die gewerblichen Minijobs. In Privathaushalten gilt für Minijobs keine Pflicht zur Dokumentation.
„Nach 100 Tagen Mindestlohn ist aber auch klar, dass gute Politik vom Dialog lebt. Derzeit führt unsere Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles Gespräche mit den Branchen, die Probleme bei der Umsetzung der Mindestlohn-Regelungen haben. Und es wird eine erste bundesweite Bestandsaufnahme des Mindestlohngesetzes geben“, erklärt Gerdes abschließend.